Mit Dir steht die Welt still Roman by Emily Gillmor

Mit Dir steht die Welt still  Roman by Emily Gillmor

Autor:Emily Gillmor [Gillmor, Emily]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426435465
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2015-10-25T16:00:00+00:00


Nach einer Weile mache ich mich von Wildfire los, lege ihr eine Decke über und streue ihr noch etwas Heu in die Box, ehe ich mich in die Futterkammer begebe. Normalerweise gehe ich nicht dorthin, da die Stallarbeiter die Mahlzeiten für alle Pferde zubereiten, aber ich will nach einer Salbe oder Creme für Wildfires Maul sehen. Ich durchsuche wahllos Schubladen und Schachteln und entdecke zahlreiche Gläser und Dosen mit Futterzusätzen, die ich nicht kenne, bis ich ganz hinten im Regal ein altes Glas Manuka-Honig sehe. Ich greife danach und stoße dabei versehentlich eine große Plastikflasche mit weißem Pulver um. Ich will sie gerade zurückstellen, als ich feststelle, dass es sich um Steroide handelt. Ich erkenne die Bezeichnung auf der Flasche wieder. Den Namen hört und liest man immer wieder, wenn es darum geht, was man einem Turnierpferd nicht geben darf. Eine lange Weile starre ich auf das Etikett, während ich das Ausmaß dessen, was ich gerade entdeckt habe, zu begreifen versuche.

Als Kind verfolgte ich Edwards Karriere im Fernsehen und ließ mir keines der prestigeträchtigen Turniere dieser Welt entgehen, und irgendwann gewann er sie alle. Ich schaute zu ihm auf, verehrte ihn regelrecht, er war mein Idol. Meine Erinnerungen kommen mir mit einem Mal idiotisch vor – Edward, der Held meiner Kindheit, Edward, den ich geliebt und bewundert habe, ist nichts als ein Betrüger. Wütend stelle ich die Flasche wieder zurück. Von nun an werde ich Wildfire selbst füttern; ich will auf keinen Fall, dass mein Pferd gedopt wird. Die Frage, ob ich Edward anzeigen soll oder nicht, schiebe ich fürs Erste aus meinem Kopf. Ich hasse Betrüger, aber Edwards Karriere zu zerstören könnte meine ebenfalls beenden.

Wildfire schnarcht förmlich, als ich zurückkomme. Sie öffnet kaum die Augen, während ich den Honig auf die offenen Wunden reibe. Als ich ihr Futter gebe, wird sie etwas munterer und wiehert leise. Ich klopfe ihr zärtlich den Hals und gehe.



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